21.11.2024: Demokratie in Gefahr

Das Hemminger Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit lädt ein zum Vortrag mit Diskussion am Donnerstag, 21.11.2024 um 19.00 Uhr in der Aula der Grundschule Hemmingen-Westerfeld, Köllnbrinkweg 48 in Hemmingen. Den Vortrag hält ein Mitarbeiter des Verfassungsschutz Niedersachsen.

Allen Extremismusformen ist gemein, dass diese die freiheitliche demokratische Grundordnung in ihren Grundzügen ablehnen und insbesondere die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte negieren.

Die Ideologie eines Einzelnen oder einer Gruppierung lässt letztlich die extremistische Einstellung erkennen. Nur aufgrund eines Symbols, Abzeichens oder Tattoos jemandem eine extremistische Einstellung zu unterstellen, wäre zu kurz gegriffen. Die Haltung zur Demokratie, zu den Menschenrechten und zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung lässt Rückschlüsse auf eine etwaige Gesinnung zu.

In diesem multimedialen und dialogbasierenden Vortrag werden die vom Verfassungsschutz beobachteten Phänomenbereiche, insbesondere des Rechtsextremismus, dargestellt und ihre Gefahr für die Demokratie aufgezeigt. Einstellungsmuster, Erscheinungsbilder und Radikalisierungsfaktoren der extremistischen Szenen werden aufgezeigt und sollen den Teilnehmer*Innen der Veranstaltung ein aktuelles Lagebild über den derzeitigen Extremismus, Schwerpunkt Rechtsextremismus, vermitteln.

HAZ: Neues Angebot in Hemmingen: So funktioniert das Frauennachttaxi

Fast 60 Prozent der Frauen haben laut Studien nachts Angst auf den Straßen. Dem will die Stadt Hemmingen entgegenwirken: Ab sofort gibt es das Frauennachttaxi, das weibliche Fahrgäste sicher an ihr Ziel bringen soll. […]

Auch Ratsherr Daniel Josten (Linke) begrüßt das Angebot. „Wer nachts mal mit der Bahn oder dem Bus unterwegs ist und Frauen zuhört, bekommt mit, wie viele Angst vor dem Weg im Dunkeln haben. Es geht hier auch um die Ermöglichung einer gesellschaftlichen Teilhabe“, sagte er. 

Hier gibt es den kompletten Artikel: https://www.haz.de/lokales/umland/hemmingen/frauennachttaxi-in-hemmingen-mit-taxi-3811-so-funktioniert-die-bestellung-R5R7ZFM4A5E2FKJQEWOV2BBMSU.html

LInke gegen erneute Fahrpreiserhöhung im GVH

Alle Jahre wieder erhöht der GVH der Region Hannover die Fahrpreise für denöffentlichen Nahverkehr. So ist es auch diesmal geplant. Zum 1.1.2025 sindPreiserhöhungen bis zu 20 Prozent vorgesehen. Jährlich will die Region Hannover mitdieser unsozialen Maßnahme 6 Millionen Euro einsparen. Das Vorhaben, das am 17.09abschließend in der Regionsversammlung beschlossen werden soll, wurde gegen denWiderstand des Vertreters der Gruppe Linke/Piraten Adam Wolf ohne weitereDiskussion an den Regionsausschuss und die nachfolgende Regionsversammlungweitergeleitet.

Alle Jahre wieder erhöht der GVH der Region Hannover die Fahrpreise für den öffentlichen Nahverkehr. So ist es auch diesmal geplant. Zum 1.1.2025 sind Preiserhöhungen bis zu 20 Prozent vorgesehen. Jährlich will die Region Hannover mit dieser unsozialen Maßnahme 6 Millionen Euro einsparen. Das Vorhaben, das am 17.09 abschließend in der Regionsversammlung beschlossen werden soll, wurde gegen den Widerstand des Vertreters der Gruppe Linke/Piraten Adam Wolf ohne weitere Diskussion an den Regionsausschuss und die nachfolgende Regionsversammlung weitergeleitet. Die Linke in der Region Hannover fordert Regionspräsident Steffen Krach (SPD) auf, die geplante Preiserhöhung sofort zu stoppen. „Sie ist unsozial und die Fortsetzung der weiteren Preiserhöhungsspirale in Bund, Land und Region“, so Aram Ali, Kreisvorsitzender der Linken in der Region Hannover. „Mit der Erhöhung entlastet die Region den Haushalt auf Kosten von Kindern, Jugendlichen, älteren Menschen und Empfänger*innen von Transferleistungen“, so Ali weiter.

Die fehlenden Einnahmen, die die Üstra nach dem Rückgang der Fahrgastzahlen in der Corona-Krise und der katastrophalen „Finanzierung“ des 49-Euro-Tickets durch Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu beklagen hat, werden durch diese Maßnahme nicht ersetzt. Es fehlt die Ausfinanzierung durch den Bund und die Länder. Wie es mit dem 49-Euro-Ticket weitergeht, steht auch noch in den Sternen. Wissing (FDP) liebäugelt mit einer Erhöhung des Preises und er würde es am liebsten ganz abschaffen.

Die größte Preissteigerung soll es bei der Jugendnetzkarte geben. Ihr Preis wird monatlich um 3 Euro angehoben. „Die mickrigen 5 Euro mehr Kindergeld kassiert die Region gleich wieder ein“, so Maren Kaminski, Kreisvorsitzende der Linken in der Region Hannover. Herr Krach kann sich an seinen SPD-Amtskollegen im Raum Göttingen ein Beispiel nehmen. Sie haben sich geschlossen gegen Preiserhöhungen im ÖPNV ausgesprochen.

„Wer den ÖPNV gezielt unattraktiver macht, soll den Begriff einer ökologischen Verkehrswende nicht wieder in den Mund nehmen“, so Kaminski.

HAZ: Versuch mit Tempo 30 auf der Dorfstraße: Das sagen die Fraktionen im Rat von Hemmingen

Ja zu Tempo 30 auf der Dorfstraße in Hemmingen-Westerfeld: Die Vertreter von Hemmingens Ratsfraktionen befürworten das geplante Verkehrsprojekt einer befristeten Geschwindigkeitsbegrenzung. […]

Daniel Josten, Ratsherr der Linken, stimmt dem Verkehrsversuch ebenfalls zu: „Ich halte Tempo 30 auf der Dorfstraße für vollkommen richtig.“ Die Straße sei sehr eng und an vielen Stellen schlecht einsehbar. „Vernünftige fahren dort ohnehin schon nicht schneller, für Unvernünftige braucht es Tempolimits.“

Im Stadtgebiet gebe es noch weitere Bereiche, die für Tempo 30 geeignet wären, meint Josten. „Zum einen haben wir in den kleinen Ortsteilen überall ähnlich schmale Ortsdurchfahrten mit oft auch nicht gut ausgebauten Fuß- und Radwegen. Zum anderen zeigen die Erfahrungen an der Göttinger Straße in Arnum, dass das auch für deutliche Lärmentlastung sorgt.“ Josten nennt die Ortsdurchfahrt in Wilkenburg als Beispiel, aber auch den Bereich mit der Verkehrsinsel zwischen dem Sportverein und dem Freibad in Arnum.

Hier gibt es den kompletten Artikel: https://www.haz.de/lokales/umland/hemmingen/tempo-30-versuch-dorfstrasse-hemmingen-ratspolitik-dafuer-UOCYHEGIABFR3OBIHJSLURMETY.html

HAZ: Trotz hoher Kosten: Mensa in Hemmingen-Arnum soll gebaut werden

Lange wurde über den möglichen Standort diskutiert, jetzt ist es beschlossen: Die Wäldchenschule in Hemmingen-Arnum bekommt eine neue Mensa. Mangels Alternativen soll das Gebäude mitten auf dem Schulhof errichtet werden. Bis zuletzt sorgte das für scharfte Kritik. […]

Doch nicht alle sind von dem Vorhaben überzeugt: So hat Ratsherr Daniel Josten (Die Linke) gegen das Projekt gestimmt. Sein Hauptkritikpunkt ist der geplante Standort. […]

„Es ist bemerkenswert, wie viele Regeln es gibt, um für Kinder etwas nicht zu bauen“, sagte Josten. Der Ratsherr bezog sich damit vor allem auf die generellen Vorgaben für Landschaftsschutzgebiete, „die offenbar Priorität gegenüber Kindern haben“.

Der mehrheitlich beschlossene Standort auf dem Schulgelände verursache neue Probleme: Weil das Gebäude ihnen künftig die Sicht versperre, könnten die Lehrkräfte den Pausenhof dann nicht mehr von einem Standort aus im Blick haben. Das sei besonders problematisch, da an den Grundschulen Gewalt unter den Kindern zugenommen habe. Auch die Wäldchenschule in Arnum hatte bereits darauf aufmerksam gemacht. „Der Standort ist ein Riesenfehler“, sagte Josten. […]

Hier gibt es den ganzen Artikel: https://www.haz.de/lokales/umland/hemmingen/hemmingen-kritik-am-standort-der-neuen-mensa-in-arnum-bleibt-IBG47TGHURHQNK2E7AK2ZYZCVM.html

HAZ: Streit im Hemminger Rat: Warum sich die Grünen bei Pro-Europa-Resolution enthalten

Im ursprünglichen Antrag der SPD-Fraktion wird dazu aufgerufen, demokratische Parteien zu wählen, die sich „gegen die antieuropäischen Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten“ aussprechen. Nach einem Änderungsantrag von CDU und der Gruppe DUH/FDP heißt es in der aktuellen Version, dass mit einer hohen Wahlbeteiligung die Chancen „für links- und rechtsextreme Kräfte sinken“. […]

Die Fraktion der Bündnisgrünen und Daniel Josten (Die Linke) hatten jedoch Probleme mit der Änderung. „Wir sollten uns ehrlich machen und sagen, dass die aktuelle Bedrohung für Europa durch rechtsextreme Kräfte kommt“, sagte Josten. Als Beispiel nannte er Länder wie Frankreich, Niederlande, Italien und Ungarn, in denen rechtsextreme Kräfte sehr stark und teilweise auch bereits an der Regierung sind. Er kritisierte auch, dass nicht alle im Hemminger Rat vertretenen Parteien an der Formulierung der Resolution beteiligt waren. Dennoch stimmte Josten am Ende zu. […] Die Bündnisgrünen und Daniel Josten sagten, dass auch sie politischen und religiösen Extremismus ablehnen. „Doch bei dieser Resolution geht es nur um die kommende Europawahl.“

Den gesamten Artikel gibt es hier: https://www.haz.de/lokales/umland/hemmingen/hemmingen-ratsfraktionen-streiten-ueber-europaresolution-U4QI23NO3RDVBC6L5TTN4XJVB4.html

Hemminger Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit

Wie geht es weiter?

Nach der sehr gut besuchten Auftaktveranstaltung im Bauhof mit dem Vortrag der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, wurden vier Arbeitsgruppen gebildet

  • AG 1: Weitere Aktionen (Jürgen Grambeck)
    Kampagnen, Hemminger Erklärung, Argumente, Faktencheck uvm.
  • AG 2: Informieren und Aufklären (Hermann Heldermann)
    Faktencheck, Argumentationstraining, Themenspezifische Info-Veranstaltungen,
    Informationsbereitstellung, uvm.
  • AG 3: Jugendbeteiligung und Bildung (Barbara Wojtczak, Sandra Bekiesch)
    Aufbau einer Zusammenarbeit mit Jugendpflege, Schulen, Schülervertretung und
    Jugendparlament, Angebote zum Treffen und Austausch, Aktionen zur Förderung des
    Demokratieverständnisses
  • AG 4: Arbeit und Wirtschaft (Daniel Josten)
    Ansprache von Unternehmen, Gewerbetreibenden und Umgang mit Kolleg*innen am
    Arbeitsplatz“

Diese Gruppen werden an der inhaltlichen Fortentwicklung und an geplanten Aktionen arbeiten. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich unter der Mail post@hemmingen-fuer-demokratie.de melden.

Geplant sind im zweiten Halbjahr mehrere Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen.
Dass ein aktives und beherztes Eintreten zur Erhaltung unserer Demokratie notwendig ist, zeigt erneut die letzten Übergriffe auf demokratische MandatsträgerInnen.

Das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit in Hemmingen lädt ein.

Auftaktveranstaltung

Dienstag, 23. April 2024
Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn 19.00 Uhr, Ende 21.00 Uhr.
Kulturzentrum Bauhof e.V., Dorfstraße 53, 30966 Hemmingen

Wir möchten Sie herzlich einladen, Teil eines Bündnisses für Demokratie und Weltoffenheit in Hemmingen zu werden.

Einladen möchten wir die Zivilgesellschaft – einzelne Menschen, Vereine, Verbände, Institutionen, Kirchen, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Betriebe, Wirtschaft im Allgemeinen uvm.

 Rassismus und Rechtsextremismus sind derzeit die größte Gefahr – für unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, wenn Mitmenschen konkret bedroht und angegriffen werden. Die Verbreitung von rassistischem Gedankengut in unseren Parlamenten, Institutionen und im Alltag hat unmittelbare Konsequenzen für Betroffene. Denn Ressentiments bereiten den Boden für Taten.

Im Kontext des zunehmenden politischen Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland sind Hetze und rassistische Diskriminierung keine Randphänomene, sondern drängende Themen der gesamten deutschen Gesellschaft.

Wir lehnen jegliche Form des Extremismus ab, sowohl den Rechtsextremismus, der gegenwärtig im Zentrum der öffentlichen Diskussion steht, als auch andere extremistische Ausprägungen, wie die extremistische Ausrichtung des Islams, die Verherrlichung von Autokraten und Linksextremismus.

Eine gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung mit allen Facetten des Extremismus ist unerlässlich. Denn jede Form von Extremismus zielt darauf ab, die demokratischen Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens zu untergraben. Es ist daher im Interesse aller Demokraten, diesen Entwicklungen entschieden entgegenzutreten.

Wir stehen für eine offene, pluralistische und demokratische Gesellschaft, in der die Werte von Freiheit, Gleichheit und Solidarität gelebt werden. Dafür ist ein konsequenter Kampf gegen alle Formen von Extremismus, der diese Werte bedroht, unabdingbar.

Hier brauchen wir breite Bündnisse aller Demokratinnen und Demokraten und eine klare inhaltliche Abgrenzung zu Rechtsextremen und Extremisten – im Bund, in den Ländern und in den Kommunen.

Die Geschichte mahnt uns, die Werte der Demokratie, der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen und sicherzustellen, dass jeder Mensch in Deutschland frei von Diskriminierung und Angst leben kann. 

Die Gründung des BÜNDNISSES FÜR DEMOKRATIE UND WELTOFFENHEIT IN HEMMINGEN ist eine direkte Reaktion auf die beunruhigende Tendenz rechtsextremer Tendenzen, die das Kerngewebe unserer Gesellschaft bedrohen. Wir wollen nicht länger tatenlos zusehen, wie Extremisten unsere Werte und Normen verletzen.

Das Bündnis besteht aus allen demokratischen Parteien, die im Rat der Stadt Hemmingen vertreten sind und der Zivilgesellschaft, als kollektive Kraft gegen rechtsextremistische Aktivitäten. Es verkörpert somit ein breites politisches Spektrum, das sich trotz inhaltlicher Unterschiede in der gemeinsamen Ablehnung von Rechtsextremismus als auch gegen andere extremistische Ausprägungen und den damit verbundenen menschenverachtenden Ideologien einigt.

Die Auftaktveranstaltung des Bündnisses ist für den 23. April 2024 geplant. Ziel der Veranstaltung ist es, sowohl über die Ausprägungen und Inhalte rechtsextremer Strömungen aufzuklären, als auch die zivilgesellschaftliche Mitarbeit in diesem entscheidenden Kampf gegen politischen Extremismus zu fördern.

 Wir verstehen unsere Aufgabe nicht nur als informierend und aufklärend, sondern auch als Aufruf zur Aktion. Es ist an der Zeit, dass wir uns als demokratische Gesellschaft gegen die extremistischen Kräfte, die unsere freie und offene Gesellschaft bedrohen, zusammenschließen.

Die Intention des Bündnisses besteht darin, den Geist der Demokratie und der Weltoffenheit zu stärken und ein unmissverständliches Zeichen gegen die Feinde der Demokratie zu setzen. Es fordert Bürgerinnen und Bürger auf, sich den Werten einer vielfältigen und respektvollen Gesellschaft zu verpflichten und gegen Diskriminierung, Hass und Intoleranz einzutreten.

Hemmingen ist eine arme, reiche Stadt: Rede zum Haushalt 2024

Vorab: Danke an die gesamte Verwaltung und vor allem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt für die geleistete Arbeit, insbesondere auch an alle, die heute nicht anwesend sind. Denn ein Haushalt muss ja nicht erstellt, sondern vor allem auch ausgeführt werden. Nach dem Hochwasser an den Weihnachtstagen und zum Jahreswechsel sollten wir dabei in diesem Jahr auch besonders an die Ehrenamtlichen denken, die in unserer Stadt und für unsere Stadt viele Aufgaben übernehmen, die wir sonst aus unserem Haushalt kaum selbst bezahlen könnten – nicht nur bei der Freiwilligen Feuerwehr, sondern auch in zahlreichen anderen Vereinen. Und nach solchen Feuerwehreinsätzen sollten wir vor allem auch denen gegenüber dankbar sein, die der Feuerwehr den Rücken freihalten, den Familien und Freunden, für die solche Einsätze gerade an den Weihnachtsfeiertagen bestimmt auch nicht immer einfach sind.

Wie leider immer in den letzten Jahren stehen wir hier heute wieder mit einem Rekorddefizit im Haushalt. Rund 9 Millionen Minus sind bei einem Gesamtvolumen von rund 60 Millionen tatsächlich schon eine Hausnummer. Und die Aussichten – Krisen hin oder her – geben auch keinen großen Anlass zur Hoffnung. Wie jedes Jahr stellen wir fest, dass wir keine goldenen Wasserhähne und keine goldenen Löffel finanziert haben und ich nehme erfreut zur Kenntnis, dass wir alle bei unseren eigentlich auch eher bescheidenen Ausgaben für die freiwilligen Leistungen nicht kürzen möchten, das hat ja auch der Bürgermeister bereits bei der Haushaltseinbringung klargestellt. Deshalb kann ich auch in diesem Jahr dem Haushalt zustimmen.

Der konkrete Blick auf den Haushalt zeigt, dass wir auf der Einnahmeseite durchaus Verbesserungen vorzuweisen haben, auch wenn sich einige von uns im letzten Jahr in Sachen Gewerbesteuer noch eine andere Weichenstellung gewünscht hätten.

An dieser Stelle möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei der Verwaltung für die Aufbereitung der Zahlen im Haushalt bedanken. Ich habe einige Jahre mit dem Haushalt der Landeshauptstadt gearbeitet, die kann sich da in Sachen Transparenz und Verständlichkeit noch eine Scheibe abschneiden.

Die verbesserte Einnahmesituation reicht aber einfach nicht aus, um die stetig steigenden Ausgaben aufzufangen. In dem Zusammenhang empfinde ich es dann schon als einen Schlag ins Gesicht von uns Kommunalpolitiker*innen, wenn der Finanzminister des Landes Niedersachsen – Gerald Heere – auf die Forderungen des Niedersächsischen Städtetages nach einer Stärkung der Kommunalfinanzen mit dem Hinweis reagiert, es ginge doch bereits jeder dritte Euro aus dem Landeshaushalt an die Kommunen und er sähe keine Veranlassung, Veränderungen in der Verteilung vorzunehmen. Ganz offensichtlich reicht jeder dritte Euro nicht aus, um die immer wachsenden Aufgaben in den Kommunen zu finanzieren. Dann soll man uns auch nur noch jede dritte Aufgabe übertragen. Das ist insbesondere auch den Hemmingerinnen und Hemmingern nicht mehr zu vermitteln, wenn man zum Beispiel in Hiddestorf mit Tempo 10 über die 18 Löcher des Golfkurses Hauptstraße fährt, wo ganz offensichtlich auch beim Land kein Geld für uns vorhanden ist.

Nach dem gestrigen Tag bin ich geneigt zu fragen, ob wir vielleicht einfach mal gemeinsam im Landtag oder im Finanzministerium Tennisbälle werfen sollten, damit sich endlich etwas bewegt.

In Zeiten wo die Menschen erfreulicherweise zu hunderttausenden für unsere Demokratie auf die Straße gehen muss man auch mal daran erinnern, dass es auch zur kommunalen Demokratie gehört, Gestaltungsspielräume zu haben. Wenn wir hier schon zu Beginn von Haushaltsverhandlungen Einigkeit haben, dass die desolate Haushaltslage gar keine Anträge und Beschlüsse zum Haushalt mehr zulässt, dann hat das mit Demokratie irgendwann auch nicht mehr viel zu tun. Kommunalpolitik kann doch nicht nur aus dem Aufstellen von Hinweisschildern und kleinen, kosmetischen Anträgen bestehen.

Es muss sich also dringend etwas ändern bei der Verteilung der Finanzen. Wenn ich in unseren Haushalt schaue wäre es auf jeden Fall ein erster Schritt, die Gewerbesteuerumlage abzuschaffen. Das reicht längst nicht um unser Haushaltsloch zu schließen, aber es würde immerhin ausreichen um unsere Ausgaben für Sportvereine, Musikschule und Volkshochschule zu decken.

Die andere Umlage, die unseren Haushalt in erheblichem Maße belastet, ist die Regionsumlage. Auch ein Problem in der Verteilung der Finanzen, dass Landkreise und eben auch die Region so gut wie keine eigenen Einnahmen haben und sich ganz erheblich durch Umlagen finanzieren müssen. Unbenommen hat auch die Region immer mehr Aufgaben übernommen. Das gilt für uns aber gleichermaßen, trotzdem sind wir ohne Verdoppelung des Personals ausgekommen, die wir, wenn man den Berichten der Presse glaubt, in den letzten Jahren in der Region beobachten konnten. Angesichts der Höhe der Regionsumlage – und wir zahlen nach Plan immerhin 11,5 Millionen Euro an die Region – erwarte ich eine deutlich bessere und detailliertere Erklärung für die steigenden Kosten gegenüber den Regionskommunen.

Wichtig wäre auch, dass der von allen immer beschworene Bürokratieabbau endlich mal konkret angegangen wird. Das würden uns sowohl die Gewerbetreibenden, die ehrenamtlich tätigen aber auch alle anderen Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt sicherlich danken. Es würde die Kolleginnen und Kollegen in den Verwaltungen entlasten und Ressourcen für wirklich wichtige Aufgaben frei machen. Wenn mir Menschen erzählen, dass sie den Wohngeldantrag gar nicht verstehen, wenn sie sich nicht in der Lage sehen, den Zuschussantrag für die Klassenfahrt zu stellen, weil der bürokratische Aufwand so hoch ist, wenn ich sehe, dass die Mittel für Bildung und Teilhabe zu einem Großteil gar nicht abgerufen werden oder wenn ich auf die Sanierung im Freibad Arnum schaue, wo wir, wie der Bürgermeister etwas scherzhaft sagte, bei Teil 8 des 16-stufigen Antragsverfahrens sind, dann stimmt doch irgendetwas grundsätzlich nicht. Und da müssen wir auch bei uns im Kleinen anfangen, auch wenn viele Dinge natürlich auch hier von Bund, Land und EU zu verantworten sind.

Hemmingen ist eine arme, reiche Stadt. In den Haushaltsberatungen der letzten Jahre, aber auch bei der Vorstellung der Ergebnisse des Sozialmonitorings wurde immer wieder betont, wie hoch doch das Durchschnittseinkommen in Hemmingen ist, wie gering Armut und Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig klafft eine Riesenlücke im kommunalen Haushalt. Es hilft der Stadtgesellschaft auf Dauer nicht weiter, wenn das Geld in den Privathaushalten liegt und wir gleichzeitig unsere Kitas, unsere Schulen und unsere Infrastruktur nicht mehr bezahlen können. Da werden wir uns hier vermutlich politisch so schnell nicht einig, aber das ist eben auch ein Problem, wenn es um die Verteilung der Finanzen geht. Es gibt Aufgaben, die müssen gemeinschaftlich gestemmt und finanziert werden und dafür wird eben auch Geld benötigt.

Unsere Alternative heißt Solidarität: Gegen den Faschismus und die Politik der Spaltung

Die AfD ist eine faschistische Partei, die offen die Demokratie abschaffen will. Sie fantasiert über die Deportation von Menschen, die nicht in ihr rassistisches, völkisches Weltbild passen. Es ist höchste Zeit zu handeln! Denn für uns ist klar: Nie wieder ist jetzt.

Die AfD tut so, als würde sie die Interessen der „kleinen Leute“ verteidigen. Das ist falsch: Sie tritt nach unten und spielt Menschen in Not gegeneinander aus. Sie will Renten, Löhne und Mindestlohn absenken.

Viele Menschen fühlen sich im Stich gelassen: Preise steigen, der Alltag funktioniert nicht mehr. Kein Wunder: Seit Jahren haben die Regierungen das Geld für bezahlbares Wohnen, Bildung, Pflege und Gesundheit eingefroren. Sie haben Steuern für die Reichen gesenkt
und sich dem Diktat der Schuldenbremse unterworfen. Bis in die Kommunen hinein werden die Interessen von Teilen der Bevölkerung gegen die anderer gestellt. Wir lassen uns nicht gegeneinander aufhetzen!

Wir sagen Nein zu rechter Hetze gegen Bürgergeld-Berechtigte und Geflüchtete.

Wir sagen Nein zum Sozialabbau – den unsozialen Kürzungen im Haushalt.

Wir verteidigen die Würde und das Leben von allen! Die Regierung hat das Recht auf Asyl faktisch abgeschafft. Ihr „Rückführungsverbesserungsgesetz“ erschwert die zivilgesellschaftliche – einzige – Seenotrettung im Mittelmeer.

Geld ist genug da! Wenn Superreiche und Konzerngewinne gerecht besteuert würden.

Wir streiten für bezahlbares Wohnen, ÖPNV, gute Pflege und Gesundheitsversorgung, Kita-Plätze und Bildung – für alle im Land